BMW: Aus Freude am Fahren

ISBN: 978-3-89880-563-6
Heel Verlag, 2006

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“Aus Freude am Fahren” – wie anders könnte ein Buch heißen, das sich mit der Automobilwerbung von BMW beschäftigt. Schon seit den 60er Jahren verwenden die Bayern diesen Slogan.
Heute heißt er – etwas kürzer – „Freude am Fahren“.

Anfang der 50er Jahren hatten die Bayern überhaupt keinen Grund zur Freude. Als sie 1952 ihr erstes Nachkriegsmodell von den Bändern laufen ließen, hatte die deutsche Automobilkonkurrenz schon längst auf dem Markt Fuß gefasst. VW hatte den unverwüstlichen Käfer, Opel war mit Olympia, Rekord und Kapitän vertreten, Mercedes mit den 170er und 180er Modellen und Ford mit den ersten Fahrzeugen der Taunus Serie. Im Jahr 1952 wurden in Westdeutschland immerhin knapp 200.000 Neufahrzeuge zugelassen. Zu dieser Zahl lieferte BMW einen eher bescheidenen Beitrag: nämlich 51 Fahrzeuge. Kein Wunder: wer hatte in dieser Zeit schon 14.000 Mark übrig, um sich ein Auto zu kaufen?

BMW musste sich also kleiner setzen und brachte Mitte der 50er Jahre zwei Winzlinge auf den Markt – die Isetta Modelle 250 und 300. Im siebenjährigen Produktionszyklus bauten die Münchner über 160.000 dieser Motocoupés. Das Einstiegsmodell kostete anfangs 2.250 Mark

Ebenfalls Mitte der 50er Jahre leistete sich BMW zwei wunderschöne Autos, die Modelle 503 und 507. Edle Karossen feinster Machart, die noch heute größte Bewunderung hervorrufen. So hatte der 503 eine Aluminiumkarosse und ein elektrisch voll versenkbares Dach. Der 507 bestach durch seinen 3,2 Liter V8 Motor und musste den direkten Vergleich mit dem Mercedes 300 SL nicht scheuen. Doch vom 503 wurden nur 412 Fahrzeuge gebaut, vom 507 gar nur 254. Während man in dieser Zeit für einen neuen BMW 507 etwa 26.500 Mark auf den Tisch des Händlers legen musste, werden heute die wenigen erhaltenen Exemplare mit etwa 300.000 Euro gehandelt.

Das Abenteuer mit diesen beiden eleganten Sportwagen hätte BMW fast in den Ruin geführt. Schon wurde von einer Übernahme durch Mercedes gemunkelt. Doch dann kam die Wende. Mit Hilfe der Düsseldorfer Werbeagentur Gramm & Grey fanden die Münchner eine Nische, in der sie ihre Fahrzeuge der „neuen Klasse“ positionieren konnten. Die BMW Modelle 1500, 1600, 1800, 2000 brachten BMW wieder auf Gewinnkurs. Die Düsseldorfer Werber verstanden es prächtig, die „Neue Klasse“ mit einfachen schwarz/weiß Motiven und aus nur einem einzigen Wort bestehenden Anzeigentiteln „(Zuverlässigkeit“, „Dienstbereit“, „Kompromisslos“) zu platzieren.

Dann wagte BMW den Schritt in die Oberklasse, was nach den Erfolgen der „Neuen Klasse“ ein logischer Schritt war. Mit den Modellen 2500, 2800 sowie 3,0 und 3,3 stellten sie ihre Kompetenz auf diesem Sektor eindrucksvoll unter Beweis. Und als sie auch noch etliche Rennsporterfolge mit diesen Modellen verbuchen konnten, war der Triumph perfekt.